Das Ziel der Körperpsychotherapie …

ist es, die o. g. überwältigenden Emotionen, die in der frühen kindlichen Entwicklung direkt im Körper und im Nervensystem abgespeichert wurden, wieder zu lösen.  

Die therapeutische Arbeit, ich nenne es eher die Beziehungsgestaltung mit Menschen und deren frühen Verletzungen, Bindungsunterbrechungen und Traumen, unterscheidet sich gravierend von der Arbeit mit Schocktraumata. Wie bereits im Bereich Traumatherapie erwähnt, sind Schocktraumata singuläre, überwältigende Ereignisse, die unsere gesamten Bewältigungsstrategien überfordern.

Im Bereich Entwicklungstrauma geht es um die Arbeit mit den erlernten dysfunktionalen Bindungsmustern (s. o.) und den möglichen neuen Erfahrungen in der therapeutischen Beziehung.

Aufgrund der frühen emotionalen Verletzung gibt es keine sprachliche, kognitive Erinnerung und demzufolge auch keine Worte für das, was da heilen soll oder kann.

Vielmehr gibt es körperliche Reaktionen, die durch den permanenten Stress in der emotional instabilen Situation mit den Bezugspersonen, im Körper als Spannungsmuster abgespeichert wurden.

Therapeutisch wirken einfache und doch sehr effektive körperliche Übungen aus dem Bereich der somatisch emotionalen Integration (SEI), der Atemtherapie, der somatischen Meditation und der Bioenergetik. Sie geben dem Körpergedächtnis die Möglichkeit, alte abgespeicherte Informationen in den Faszien, Muskeln und den Organen des Körpers sichtbar zu machen, und sie durch feine „Abreaktionen“ im gesicherten Raum mit der Therapeutin zu lösen.

Wir können unsere Lebensspur nicht ändern, wir können jedoch im Hier und Jetzt neue Erfahrungen sammeln und alte Erfahrungen damit quasi „überschreiben“. Denn Leben und besonders die Beziehungen zu Mitmenschen sind das, was im Hier und Jetzt wirkt, damit alte Erfahrungen aus der Vergangenheit, quasi „überschrieben“ werden können.