Ein Entwicklungstrauma entsteht …

… meist bevor die Menschen eigene Bewältigungsmechanismen für stressige und belastende Situationen entwickelt haben – also in sehr frühkindlichen Entwicklungsphasen.

Entwicklungstraumata sind meist lang andauernd, d. h. der Mensch ist in seinen frühen Entwicklungsphasen, vielen dem Alter nicht angemessen Situationen ausgesetzt gewesen, die meist lang andauernd oder immer wiederkehrend und somit für die Persönlichkeit prägend waren. Unter Umständen bis zu dem Punkt, an dem man von einer sogenannten Trauma-Persönlichkeit sprechen kann.

Wenn wir hier von Zeiträumen der Entwicklung sprechen, dann sind es bereits ganz frühe Entwicklungsphasen, meist schon ab dem dritten Schwangerschaftsmonat.

Die neueren Erkenntnisse der prä- und perinatalen Forschung zeigen, dass der Fötus im Mutterleib, mit seinem emotionalen Gedächtnis, den emotionalen Stress der Mutter und deren Umfeld wie ein „Schwamm“ aufsaugt.

Deshalb benötigt das Kind für seine stabile emotionale Entwicklung gut regulierte Eltern bzw. Bezugspersonen, weil es selbst nicht in der Lage ist, diese oftmals „überflutenden Emotionen“ zu regulieren. 

Einige mögliche Ursachen eines Entwicklungstraumas sind:

  • komplizierte und schwierige Schwangerschafts- und Geburtsverläufe,
  • eine frühe Trennung von der Mutter durch Krankenhausaufenthalte oder Operationen und
  • ganz besonders Bezugspersonen, die keine emotionale stabile Bindung zu ihrem Kind aufbauen können. Das Kind ist dann emotional immer auf der Suche nach einer Resonanz mit der Bezugsperson, fällt aber immer wieder auf sich selbst zurück und entwickelt dann im emotionalen Gedächtnis das Wissen: „Ich bin falsch bzw. nicht liebenswert!“ Damit verliert das Kind schon früh den Zugang zu den eigenen Bedürfnissen und Wünschen und orientiert sich nach außen und prüft, was es tun muss, um geliebt zu sein. Diese Bindungen werden als dysfunktional bezeichnet.

Dazu ein Zitat einer Klientin:

„Ich bin schon irgendwie von mir resigniert, und ich weiß nicht wieso, aber ich habe schon einige Psychotherapien durchlaufen und intensiv an mir gearbeitet und irgendwie kippe ich immer noch in das „große Loch“, ohne zu wissen, wie ich da jetzt schon wieder rein geraten konnte!“