Ein Psychotrauma ...

... ist dadurch gekennzeichnet, dass sich ein gutes Erleben im Alltag plötzlich und blitzschnell in ein böses, gewalttätiges, schreckliches und überwältigendes Erleben verändert. Dieses Erleben überfordert die alltäglichen Bewältigungsstrategien des Menschen und führt zu einer sogenannten Notfall- oder Überlebensstrategie. 

Es gibt verschiedene Formen der Traumatisierung: Diejenigen, die durch Unfälle, Naturkatastrophen, schwere Erkrankungen oder Schicksalsschläge hervorgerufen werden, und jene, die leider sehr viel häufigeren traumatischen Erfahrungen, die von Menschen verursacht wurden (Angriffe, Überfälle, sexualisierte Gewalt etc.).

Besonders gravierend sind diese Traumatisierungen, wenn Sie schon in der frühen Kindheit auftraten bzw. über einen längeren Zeitraum andauerten. In diesen Fällen ist die Erschütterung massiv und tief greifend, weil sie Auswirkungen auf das Vertrauen in andere Menschen hat.

Das Traumaerleben ist geprägt von Ohnmacht, Hilflosigkeit und dem Gefühl des völligen Ausgeliefertseins. Der Mensch (Seele und Körper) kann der Situation nicht mehr entfliehen, sodass weder Flucht noch Kampf Alternativen sein können. Die Seele greift deshalb zu einem Notfallprogramm, sie "dissoziiert" (spaltet ab).

Traumatisierte Menschen entwickeln aus den o. g. Gründen oftmals neben Angst- und Zwangsstörungen, Suchterkrankungen, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, Depressionen und sogenannte somatoforme Störungen. Dabei handelt es sich um eine Verschiebung des seelischen Schmerzes auf eine körperliche Ebene. Damit entlastet sich die Psyche.